Systemische Supervision ist ein professionelles Verfahren der Beratung, Beobachtung und Reflexion beruflicher sowie institutioneller Praxis und Weiterbildung. Diese Beratungsform ist für alle Berufsgruppen sinnvoll, die in ihrem Berufsfeld eng mit anderen Menschen im Kontakt sind und zusammenarbeiten.
Der systemische Ansatz bezieht sich auf die Theorien unterschiedlicher Wissensgebiete. Die Biologische Erkenntnistheorie von Maturana und Varela, die Arbeiten der Physiker Heinz von Foerster und Ernst von Glasersfeld über den radikalen Konstruktivismus, sowie die Theorie sozialer Systeme von Niklas Luhmann bilden die Basis des systemischen Denkens. Stark reduziert dargestellt, zielt die Theorie darauf ab, die Autonomie des Individuums zu wahren und aus dem Wissen über die Nicht-Instruierbarkeit von Menschen Handlungsweisen als Beraterin oder Berater abzuleiten. Systemisches Denken und dessen zwei Grundgebote Akzeptanz und Respekt dienen in der Supervision als Hintergrundfolie.
Die Praxis zeichnet sich durch lösungs- und ressourcenorientiertes Vorgehen aus. Dabei geht es häufig darum, gewohnte Bahnen zu verlassen und kausale Denkweisen in Frage zu stellen, um neue Wege zu beschreiten. Durch die Supervision können andere Perspektiven in ein System eingeführt, Handlungsmöglichkeiten aller Beteiligten hinterfragt und gleichzeitig erweitert werden.
Supervisandinnen und Supervisanden werden in der systemischen Supervision als „Expertinnen und Experten ihrer selbst“ definiert. Dies findet Berücksichtigung in allen Phasen des Supervisionsprozesses (d.h. in der Auftragsklärung, Kontraktgestaltung und dem Abschluss).
Supervision findet unter folgenden Überschriften statt:
- Fallsupervision
- Einzelsupervision
- Teamsupervision
- Krisenintervention
- Leitungssupervision
In vielen sozialen Arbeitsfeldern wird Supervision im Rahmen von Qualitätssicherung eingesetzt.
Weitere Ziele von Supervision können sein
- effizienteres Arbeiten
- mehr Arbeitszufriedenheit
- Burnout-Prophylaxe
- und Verbesserung des Betriebsklimas